Studie untersucht Alternativ-Kraftstoffe
sup. - Wer in seinem Auto im wahrsten Sinne des Wortes „Gas geben“ möchte, hat in Deutschland zwei Möglichkeiten: Sowohl Flüssiggas als auch Erdgas werden angeboten – jeweils mit dem Anspruch, als schadstoffarme Alternative zu den herkömmlichen Kraftstoffen für mehr Sauberkeit im Straßenverkehr zu sorgen. Die auffälligsten Unterschiede: Ebenso wie beim Einsatz als Brennstoff für die häusliche Heizung kommt Erdgas durch ein Leitungsnetz zur Tankstelle, während Flüssiggas in Tankwagen angeliefert wird. Erdgas in verdichteter Form, wie es für den Kraftstoff-Einsatz gebraucht wird, ist auch unter dem Kürzel CNG (Compressed Natural Gas) bekannt. Das leitungsunabhängige Flüssiggas ist dagegen immer dann gemeint, wenn von „Autogas“ die Rede ist. Im Ausland gebräuchlicher ist die Abkürzung LPG (Liquefied Petroleum Gas). Ob und inwieweit die beiden Gas-Kraftstoffe über diese begrifflichen Unterschiede hinaus voneinander abweichen, das war jetzt Gegenstand einer Untersuchung der Forschungsstelle für Energiewirtschaft e. V. (FfE) in München.
Autogas und Erdgas im Vergleich
Das FfE nahm dafür unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr.-Ing. Ulrich Wagner (Technische Universität München) beide Antriebskonzepte im Detail unter die Lupe: Verglichen wurden die physikalischen Eigenschaften, die Herkunft und die Verfügbarkeit der Kraftstoffe, ihre Alltagstauglichkeit hinsichtlich Reichweite und Betriebssicherheit, der jeweilige Energieaufwand für die Betankung sowie die Gesamt-Auswirkungen auf die Umwelt. Eine zentrale Rolle spielte natürlich auch die Wirtschaftlichkeit von Gasantrieben unter Berücksichtigung der Investitionskosten fürs Fahrzeug, der Wartungs- und der Betankungskosten.
Eindeutiges Fazit der Studie: Im direkten Vergleich ergibt sich zwischen Autogas und Erdgas sowohl unter ökologischen als auch unter wirtschaftlichen Aspekten ein Unentschieden, während beide Gas-Varianten gemeinsam gegenüber herkömmlichem Benzin klare Vorteile haben. So unterstreichen die Untersuchungsergebnisse, dass beide Gaskraftstoffe deutlich zur Minderung der verkehrsbedingten CO2-Emissionen beitragen. Ebenso fördern sie die Versorgungssicherheit durch einen Ausbau der Energieträgervielfalt. Sowohl für Autogas- als auch Erdgasfahrzeuge spricht nach den FfE-Ergebnissen außerdem die ausgereifte Antriebstechnologie. Wirtschaftliche Vorteile sehen die Wissenschaftler auch gegenüber anderen Kraftstoff-Alternativen: „LPG und CNG sind derzeit wesentlich kostengünstiger als Biodiesel, Biomethanol, Biogase, Flüssigerdgas oder Wasserstoff bereitzustellen.“
Quelle: Supress