In diesem Artikel informieren wir über mögliche Gründe von Motorschäden durch Autogas.

In den letzten Wochen sind die Benzin- und Dieselpreise deutlich angestiegen. Daher verwundert es auch nicht, dass sich wieder mehr Autofahrer rund um das Thema Autogasantrieb und die entsprechenden Nachrüstmöglichkeiten informieren. Doch die Verbraucher sind häufig bei der Fragestellung "Gasfestigkeit der Motoren" verunsichert. Ein guter Anlass, um in diesem Artikel das Thema Motorschaden bei Gasfahrzeugen genauer zu betrachten.



Worin unterscheiden sich die Autogasanlagen aus technischer Sicht?

Auf dem Autogasmarkt tummeln sich nach wie vor zahlreiche Hersteller von Autogasanlagen. Diese bieten unterschiedliche Autogassysteme an. Es wird zwischen folgenden technischen Lösungen unterschieden:

  • Venturi-Anlagen
  • kontinuierliche Gaseinblasung
  • sequenzielle Gaseinblasung
  • sequenzielle Flüssiggaseinspritzung
  • sequenzielle Flüssiggas-Direkteinspritzung
Im Artikel "Worin unterscheiden sich die unterschiedlichen Autogassysteme auf dem Markt?" haben wir die Unterschiede ausführlich erklärt.

Aus welchen Gründen kann es zum Motorschaden bei Gasfahrzeugen kommen?

Die Qualität der Anlage

Besonders wichtig ist die Qualität der Anlage. Hier ist vor allem auf hochwertige Gaseinspritz- bzw. Gaseinblasdüsen zu achten. Wer hier am falschen Ende spart, riskiert unter Umständen einen Motorschaden, wenn gerade im Volllastbereich teilweise zu wenig Kraftstoff eingespritzt wird (zu mageres Kraftstoff-Luft-Gemisch).

Der richtige Einbau

Weiterhin kommt es ganz klar auf die Einbauqualität an. Auch hier ist wieder die Gaseinspritzung bzw. Gaseinblasung entscheidend. Wenn der Einbaubetrieb bei der Düsenposition einen Fehler macht, kann es hierdurch zu einem Magerlauf von einem oder mehreren Zylindern kommen.

Fehler beim programmieren der Autogasanlage

Häufig muss (je nach Anlagenhersteller) der Einbaubetrieb die Autogasanlage eigenverantwortlich in allen Fahr- und Lastzuständen korrekt einstellen (programmieren). Hier können vor allem im Volllastbereich für den Motor gravierende Fehler gemacht werden. Während im Teillastbereich das Kraftstoff-Luft-Gemisch vom Motorsteuergerät mithilfe der Lambdaregelung (Regelkreis) permanent nachjustiert wird, muss häufig im Volllastbereich (Open-loop -> offener Regelkreis) zur Motorkühlung mit einem Kraftstoffüberschuss gearbeitet werden. Wird der Open-loop Bereich vom Gaseinbaubetrieb nicht korrekt eingestellt, so kann es hier ziemlich schnell aufgrund eines mageren Gemisches zu einem kapitalen Motorschaden kommen.

Was ist zu tun, wenn ein Motorschaden eingetreten ist?

Kommt es zu einem Motorschaden, so sollte dringend ein Fachbetrieb mit der Spezialisierung auf Motoreninstandsetzung aufgesucht werden. Dieser kann den Motor und vor allem die Ventile und Ventilsitze fachgerecht überholen und in diesem Zuge auch speziell für den Gasbetrieb ausgelegte Ventilsitzringe verwenden.

Gibt es gasfeste und nicht gasfeste Motoren?

Ja, es gibt Motoren die anfälliger für den Autogasbetrieb sind und wiederum andere Motoren die mit dem Gasbetrieb keine Probleme haben. Ein guter Autogasfachbetrieb berät den Kunden auch in diesem Thema und weist auf mögliche Risiken hin. Grundsätzlich lassen sich auch eigentlich nicht gasfeste Motoren von einem Motoreninstandsetzer, wie oben beschrieben, mit speziellen Ventilen und Ventilsitzringen ausstatten.

Fazit

Es kommt bei der Autogasumrüstung vor allem auf eine gute Beratung durch den Autogasfachbetrieb an. Dieser prüft zunächst die Gastauglichkeit des im Fahrzeug verbauten Motors. Hier haben erfahrene Umrüster natürlich einen Vorteil.

Ist der Motor geeignet, so muss noch die qualitativ für diesen Motor geeignetste Autogasanlage ausgewählt und vom Fachbetrieb hochwertig verbaut werden. Wer an dieser Stelle den Rotstift ansetzt, zahlt wohlmöglich im Nachhinein drauf. Schließlich wird erst nach mehreren 100.00 Kilometer Fahrleistung abgerechnet.

Bilderquelle: (CC0 Creative Commons)
pixabay.com © Krzysiek
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