Schreckensszenario MPU

Im Jahr 2020 wurden knapp über 84.000 MPU Gutachten ausgestellt, im Vorjahr waren es noch 2000 Gutachten mehr, doch was genau ist eine MPU und wie besteht man diese?

Die MPU (Medizinisch-Psychologische-Untersuchung) wird bei massivem Fehlverhalten im Straßenverkehr, also zum Beispiel bei einer Trunkenheitsfahrt über 1,6 Promille, angeordnet. Der Entzug des Führerscheins, beziehungsweise andere, strafrechtliche Konsequenzen, sind der MPU bereits vorausgegangen. Das Bestehen der MPU ist also Pflicht, um seine Fahrerlaubnis wiederzuerlangen. Bei der MPU geht es darum, dem Gutachter glaubhaft zu versichern, dass sowohl die Tat als solches aufgearbeitet wurde und eine Veränderung der Lebensweise, die zu dieser Tat führten, radikal geändert wurde. Eine entsprechende Vorbereitung auf die MPU ist somit sinnvoll.



Die Vorbereitung auf die MPU

Wer den Gutachter bei der MPU wirklich überzeugen möchte, den Führerschein wiederzuerlangen, sollte sich intensiv mit seinem eigenen Verhalten auseinandersetzen, die zu der entsprechenden Tat und Fahrweise geführt haben. Zwar "kann" man auch ohne Vorbereitung zur MPU gehen, allerdings sind die Chancen, diese zu bestehen, äußerst gering. Neben Verkehrspsychologen tummeln sich im Internet diverse Anbieter, wie etwa sedura-mpu.de, die bei der Vorbereitung helfen. Dabei geht es nicht um das Auswendiglernen einer Geschichte, sondern darum, sich wirklich mit sich selbst und dem Verhalten zu beschäftigen.

Der Verkehrspsychologe

Bevor man zu Vorbereitungskursen wie sedura-mpu.de oder ähnlichen geht, sollte man einen Verkehrspsychologen aufsuchen. Diese Beratung erfolgt meist als erste Einschätzung und kann die Weichen für eine weitere Beratung und Aufarbeitung stellen. Zudem muss gesagt werden, dass der Verkehrspsychologe nicht das Gutachten für die MPU vornimmt. Die tatsächliche MPU wird von einem anderen akkreditierten Gutachter, beziehungsweise der entsprechenden Stelle ausgeführt. Zurzeit gibt es etwa fünfzehn Institutionen in Deutschland, die das Gutachten der MPU durchführen. Um eine unabhängige Bewertung zu gewährleisten, darf der Verkehrspsychologe kein Gutachten ausstellen. Der Verkehrspsychologe ist die erste Anlaufstelle, nachdem man von der MPU erfahren hat.

Die Vorbereitung mit Hilfe eines Psychologen

Neben Gruppenkursen zur Vorbereitung auf die MPU kann man sich auch an einen Psychologen wenden und dort mit der Aufarbeitung beginnen. Zunächst wird ein etwa einstündiges Beratungsgespräch durchgeführt, welches etwa 130 Euro kostet. Danach wird besprochen, ob man sich weitere Einzelsitzungen oder eine Gruppensitzung wünscht. Während es in der Gruppe um Austausch, Diskussionen und Erfahrungen von sich selbst und anderen geht, fühlt sich jemand anderes bei Einzelsitzungen vielleicht besser aufgehoben, da dort individuell auf einen persönlich eingegangen wird. Man sollte mit 10 Sitzungen rechnen, die dann um die 1300 Euro kosten.

Nach seriösen Anbietern suchen

Wer im Internet nach Anbietern zur Vorbereitung auf die MPU sucht, sollte sich weder von "besonders günstigen Preisen" noch von einer "Erfolgsgarantie" voreilig locken lassen. In diesem Bereich gibt es leider schwarze Schafe, die ihr Geld mit dem Erfolgsdruck der Teilnehmer verdienen möchten. Offizielle Beratungsstellen beziehungsweise entsprechende Listen, finden sich im Internet. Dennoch gilt: je früher man sich auf die MPU vorbereitet, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Umdenken bei der Person selbst stattfindet, die den Fehler begangen hat und somit auch der Gutachter bei der MPU überzeugt werden kann.

Bilderquelle: (CC0 Creative Commons)
pixabay.com © Mondisso