Mehrpunkt elektronisch gesteuertes Flüssiggas Einspritzsystem
Die Gaseinspritzung in flüssiger Form (LPI = Liquid Propan Injection) kommt ohne Verdampfer-Technologie aus. Vor jedem Einlassventil werden Flüssiggaseinspritzdüsen positioniert. Diese spritzen das Autogas (Propan/Butan-Gemisch) mit einem bestimmten Systemdruck (je nach Hersteller ~8-15 bar) flüssig vor die Einlassventile ein.
Aufgrund der kühlenden Wirkung des verdampfenden Autogases (Innenkühlung) im Verbrennungsraum, ergibt sich ein besserer Füllungsgrad in den einzelnen Zylindern und somit eine höhere Motorleistung. Daher gibt es keinen spürbaren Leistungsverlust (i.d.R. +/- 2%) gegenüber Benzinbetrieb.
Momentan sind in Deutschland im Bereich der flüssigen Gaseinspritzung die Systeme der Hersteller Vialle und ICOM bekannt. Diese unterscheiden sich in Hinblick auf die Gaseinspritzstrategie jedoch grundlegend voneinander.
Vialle LPi
Der niederländische Hersteller verwendet zur Ansteuerung der Gaseinspritzdüsen ein separates Steuergerät, welches bereits für das jeweilige Fahrzeug mit den entsprechenden Kennfelddaten konfiguriert ist. Somit sind bei diesem System nach einem Einbau keine aufwändigen Einstellarbeiten nötig.
icom JTG
Die Ansteuerung richtet sich beim italienischen Hersteller icom vollständig nach der Benzineinspritzstrategie. Über kalibrierte Gaseinspritzdüsen wird die Angleichung an das Benzineinspritzkennfeld vorgenommen. Somit werden die Benzineinspritzzeiten vollständig übernommen. Auch hier sind nach dem Einbau (bis auf die Kalibrierung der Düsen) keine aufwändigen Einstellarbeiten notwendig.
Weitere Anbieter
In den letzten Jahren sind noch weitere Hersteller/Systeme wie zum Beispiel Twinfuel von TWINTEC und Irene von Ekogas auf den Markt gekommen und auch wieder verschwunden.