Mehrpunkt elektronisch gesteuertes Gaseinblassystem

Bei dem Mehrpunkt-Gaseinblassystem (MPI = Multi-Point-Injection) wird die bewährte Verdampfer-Technik genutzt. Wie beim KE-System wird auch hier vor jedem Einlassventil eine Gaseinblasdüse in die Ansaugbrücke montiert. Jeder Zylinder wird mit einem eigenen Gaseinblasventil angetaktet. Die Ansteuerung der Gaseinblasventile richtet sich nach der Benzineinspritzstrategie.


Beim MPI-System unterscheidet man den zeitlichen Ablauf der Gaseinblasvorgänge:

Simultane-Einblasung
Bei jeder Motorumdrehung wird bei allen Zylindern die halbe Kraftstoffmenge für einen Verbrennungstakt in die Ansaugbrücke vor das Einlassventil eingeblasen.

Gruppen-Einblasung
Bei jeder Motorumdrehung wird bei der Hälfte der Zylinder die ganze Kraftstoffmenge für einen Verbrennungstakt in die Ansaugbrücke vor das Einlassventil eingeblasen.

Sequentielle-Einblasung
Bei jeder zweiten Motorumdrehung wird für jeden Zylinder einzeln die ganze Kraftstoffmenge für einen Verbrennungstakt in die Ansaugbrücke vor das Einlassventil eingeblasen.


Einblasstrategie

Das Gassteuergerät greift auf das im Benzinsteuergerät abgelegte Einspritzkennfeld zurück. Über ein programmierbares Kennfeld (Mappe) wird das Gaseinblassystem an das Benzinkennfeld angeglichen. Somit ist die Einstellung der Autogasanlage einfacher als beim KE-Gaseinblassystem.

Ein Mehrpunkt Gaseinblassystem eignet sich besonders für Fahrzeuge die über eine MPI Benzineinspritzung verfügen.


Vorteile

  • Problemlose Einhaltung der Euro3 und Euro4 Abgaswerte (da auf das vorhandene Benzineinspritzsystem zurückgegriffen wird).
  • Kein nennenswerter Leistungsverlust (i.d.R. < 2-5%).
  • Geringerer Kraftstoffverbrauch gegenüber KE- und Venturisysteme.