Der Motorsport war schon in den vergangenen Jahren ein wichtiges Werbemittel für die Autoindustrie. Durch die große Popularität gelingt es verschiedenen Herstellern und Ausrüstern, ihre Zielgruppe hier besonders präzise zu erreichen. Auch die weitere Verbreitung alternativer Antriebe könnte in Zukunft von dieser Plattform profitieren. In Ansätzen sind bereits jetzt Veränderungen zu erkennen.
Beispiel Formel E
Das so oft gescholtene Elektroauto, welches auf den deutschen Straßen noch immer einen schweren Stand hat, entwickelt sich aktuell zu einem Boliden besonderer Beliebtheit auf der Rennstrecke. Die Formel E fasziniert von Saison zu Saison mehr Menschen und setzt damit den Elektromotor gekonnt in Szene. Während dabei deutlich wird, welche enormen Leistungen auf diese Weise längst entfaltet werden können, lässt sich bislang leider kein Signal für die Akkustärke setzen. Der mehrmalige Wechsel des Fahrzeugs pro Rennen bleibt ein kleines Manko der Darstellung.
Dennoch wird die Formel E in diesen Tagen immer bedeutender. Fahrer wie Lucas di Grassi entwickelten sich in dieser Zeit zu gefeierten Stars der Szene. Auch in der Berichterstattung spielt die Formel E inzwischen eine wichtige Rolle. Aktuelle Informationen zum Motorsport sind etwa auf Sport-90 zu finden. Ein erster alternativer Antrieb hat es damit geschafft, die Masse zu begeistern.
Alternative für Autogas?
Auch das Autogas gilt bereits seit vielen Jahren als alternativer Antrieb, der gut mit der Umwelt in Einklang gebracht werden kann. Auf den ersten Blick scheint dies ebenfalls eine Vorlage dafür zu sein, daraus eine Rennserie zu formen. Doch bislang gibt es von den Verantwortlichen keine solchen Überlegungen. Einerseits liegt dies daran, dass die Ingenieure sich bereits seit Jahrzehnten mit der Optimierung des klassischen Verbrenners befassen. In dieser Zeit ist es gelungen, diesem zu einer besonderen Effizienz und Kraftentfaltung zu verhelfen. Durch die Umstellung auf Autogas wäre es in jeder Rennklasse notwendig, einen großen Aufwand zu betreiben, nur um wieder auf das gleiche Leistungsniveau zu kommen. Da die Verantwortlichen hier das Risiko des Zuschauerschwunds widmen, ist es eher unwahrscheinlich, dass sie sich in naher Zukunft bereits für einen solchen Schritt entscheiden.
Automarken erkennen ihre Chancen
Die Aufmerksamkeit, welche in die Entwicklung der alternativen Rennwagen investiert wird, zahlt sich für manchen Hersteller vielfach zurück. Dies zeigt sich besonders deutlich am Beispiel von Renault. Der französische Autobauer entschloss sich bereits zur Saison 2014/15 dazu, als offizieller Partner der Formel E in Erscheinung zu treten. Im ersten Jahr starteten alle Rennställe mit einem einheitlichen Fahrzeug, dem Spark-Renault SRT_01E. Damit gelang es der Marke, die eigene Elektro-Sparte noch beliebter zu machen. Gleichsam wurden neue Gelder zur Verfügung gestellt, um die Entwicklung noch schneller in Schwung bringen zu können.
Bereits in der nächsten Saison bot sich den Teams die Gelegenheit, eigene Rennwagen an den Start zu bringen und diese im Rahmen des Reglements weiterzuentwickeln. Doch bis heute basieren die Fahrzeuge auf den Grundlagen des Renaults SRT. Während der französische Autobauer von vielen Seiten Respekt für seine Arbeit gezollt bekam, hagelte es von anderer Seite Kritik. So bezeichnete der Formel-1-Mogul Bernie Ecclestone die Formel E als Witz, die es niemals schaffen würde, die Formel 1 in der Königsklasse zu verdrängen. Doch vielleicht ist dies gar nicht das vorrangige Ziel, welche die Teams aktuell verfolgen.
Andere Antriebe nicht wettbewerbstauglich
Blickt man auf die anderen Antriebe, die inzwischen bei Zukunftsmodellen des Straßenverkehrs eine Rolle spielen, so bleiben die Ansprüche auf anderem Niveau. So besitzt etwa das Wasserstoffauto noch längst nicht die Sicherheit, wie sie für eine sportliche Wettkampfsituation notwendig wäre. Da zudem bislang wenige Hersteller hier produktiv tätig sind, wäre die Auswahl an unterschiedlichen Teams und Fahrerklassen in diesem Fall besonders spärlich.