Hybrid- und Elektromotoren setzen neue Maßstäbe
Na wer sagt's denn – es scheint, als würde sich die Dynamik bei den alternativen Antrieben schlussendlich doch noch signifikant verschieben. Zunächst einmal bleibt festzuhalten, dass gerade in Europa das Elektroauto nach anfänglichem Desinteresse nun zu einem regen Dialog geführt hat und ferner stellen wir erstaunt fest, dass nicht mehr kreative Start-ups, sondern die bekannten Autohersteller auf den großen Automessen die Richtung vorgeben. Auf dem Pariser Autosalon gewährte man den Besuchern einen Blick in die Zukunft.
Der Wandel ist spürbar
Die Deutschen sind ja nachweißlich ein Volk, das an Autos sehr interessiert ist – immerhin waren es deutsche Ingenieure, die das pferdelose Kraftfahrzeug erfanden und noch heute ist es das vielleicht wichtigste Exportgut Deutschlands. Zudem gibt es vermutlich kein anderes Land, in dem der Rennsport - und hier besonders die Formel 1 – derart beliebt ist. An jedem Rennwochenende sitzt man hierzulande vor dem Fernseher und versucht, sich das Rennen mit Wetten und den Experten-Tipps noch spannender zu gestalten. Dem Ottomotor wird also gehuldigt, während man über die alternativen Antriebe lange Zeit nur die Nase rümpfte. Eingedenk der Tatsache, dass die Spritpreise zwischenzeitlich auf Rekordwerte stiegen und sich scheinbar jeder bundesdeutsche Autofahrer darüber erboste, ist das ganz und gar unverständlich. Vor allem die Elektroautos schienen aus Sicht der deutschen Autofahrer nur eine Modeerscheinung zu sein, und selbst nachdem die ersten Hersteller ausgereifte Modelle anboten, schien das fast 1 ½ Jahre lang niemanden zu interessieren. Nun endlich recken sich die Hälse gen Paris und man stellt erstaunt fest: Alternative Antriebe sind unumgänglich. Vor allem die Kleinwagen werden immer häufiger mit Zweizylinder-Erdgasmotoren, Hybrid-Systemen und Elektromotoren angetrieben. Auch was die Sparsamkeit angeht, hat sich einiges getan. Im nächsten Jahr soll zum Beispiel der neue VW-Golf Blue Motion neue Maßstäbe setzen. Das leistungsstarke Sparwunder soll angeblich einen Normverbrauch von 3,2 Litern Diesel mit einem sehr niedrigen CO2-Ausstoß verbinden.
Der Markt braucht Innovationen
Die Autobauer müssen laut aktuellen Prognosen wohl mit besonders harten Zeiten rechnen. Der Automarkt in Westeuropa und den USA leidet immer noch unter der jüngsten Finanzkrise. Überkapazitäten, Verluste, Werksschließungen und Sparprogramme, die wiederum negative Folgen für die Belegschaften haben, sind die Folge. Während des Wahlkampfes versprach Präsident Obama, dass die Manufakturen von Lithium-Ionen-Akkumulatoren und Elektroautos in den kommenden Jahren indes starke Impulse setzen werden. Auf den alternativen Antriebssystemen ruht also auch die Hoffnung einer ganzen Branche. Es bleibt dementsprechend spannend, wie sich dieser Markt in Zukunft noch entwickeln wird.
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