Tanken zum halben Preis

Die gestrigen Zeitungen meldeten einen erneuten Anstieg der Benzinpreise. Diesmal trifft es wohl besonders die Diesel-Fahrer, die entsprechend empört reagierten. Eingedenk dieser Hiobsbotschaft scheint das steigende Interesse an Autogas nur zu verständlich. Rüstet man das eigene Vehikel in nächster Zeit auf, wird sich der Umbau natürlich nicht bereits ab dem ersten gefahrenen Kilometer lohnen!


Die Vorteile überwiegen

Ob und in welchem Maße sich die Umrüstung auf Autogas wirklich lohnt, hängt vom Fahrzeugtyp und der Anwendung ab. Möchte man sich zum Beispiel einen PKW-Anhänger mieten und über längere Strecken ziehen oder ist man wohlmöglich Camper, sollte man auch immer mit einem Auge auf die Leistung schielen. In diesem Kontext spielt aber auch der Verbrauch wieder eine signifikante Rolle: Ein Liter des „Liquified Petroleum Gas“, kurz LPG, kostet nur etwa die Hälfte von Superbenzin. Damit hätte man wohl das Hauptargument für eine Umrüstung ausgemacht. Selbige ist lediglich für Autos mit Ottomotoren möglich und Probleme können überdies auch neuere Triebwerke mit besonderen Direkteinspritzungen machen. Interessant ist natürlich das Verhältnis zwischen den Umrüstungskosten und der Ersparnis im Betrieb des Fahrzeugs.

Der Allgemeine Deutsche Automobil-Club e.V. hat sich einmal genauer mit der Frage beschäftigt, für wen und wann sich die Umrüstung auf Autogas wirklich lohnt. Für den Umbau zahlt man im Durchschnitt etwa 2500 Euro. Ein zusätzlicher Indikator ist nach Angaben des ADAC auch der Mehrverbrauch von etwa 15 Prozent nach der Umrüstung. Wie unser Anhängerbeispiel zu Beginn des Artikels schon andeuten sollte, sinkt die Leistung des Fahrzeugs mitunter auch ein wenig. Wissen sollte man zudem, dass es für die Anlagen zwei verschiedene Normen gibt: Die sogenannte „ECE-R 115“ ist für das jeweilige Fahrzeugmodell typgeprüft und bei der „ECE-R 67“ werden lediglich die Einzelkomponenten der Anlage typgeprüft. Nach etwa tausend Kilometern wird dementsprechend eine Kontrolle notwendig, was natürlich einem wesentlich höheren Intervall entspricht als beispielsweise der Ölwechsel beim Ottomotor. Der ADAC warnt im Übrigen davor, die Umrüstung im Ausland machen zu lassen, weil für das hiesige Zulassungsverfahren am Ende schlimmstenfalls nicht alle Unterlagen verfügbar sind. Für Vielfahrer lohnt sich der Umbau allemal und nach etwa 35 000 und 70 000 Kilometern fängt die Gasanlage an, sich finanziell richtig zu rentieren!


Jetzt aber schnell!

Wer mit einer Umrüstung liebäugelt und über ein Fahrzeug verfügt, das dafür geeignet ist, sollte nicht zu lange überlegen. Die steuerliche Begünstigung für die Gasanlagen gilt nämlich nur noch bis 2018. Doch es gibt auch gute Nachrichten: Theoretisch könnte sie dann nämlich auch einfach erneuert werden.

Foto: © nucro - Fotolia.com