Immer wieder hört man davon, dass der Kauf der mit Autogas betriebenen Fahrzeuge attraktiver gemacht werden soll. Wie bei allen Autos zeigen sich allerdings schon bei der Zulassung oft große Nachteile. Die Ämter sorgten mit langen Wartezeiten und unpassende Öffnungszeiten nicht unbedingt für große Begeisterung. Schon bald könnte die Digitalisierung allerdings in finanzieller und zeitlicher Hinsicht für neue Vorteile sorgen.


Die hohen Zulassungskosten

Die heutigen Zulassungsstellen sind in ihrem Vorgehen nicht gerade flexibel ausgerichtet. Die Öffnungszeiten, die sich in erster Linie auf Vormittage unter der Woche beschränken, stehen der Freizeit der Arbeitgeber in aller Regel direkt gegenüber. Hinzu kommen hohe Kosten bei der Zulassung. Je nach Landkreis kann es bis zu 60 Euro Kosten, ein neues Fahrzeug mit Autogas zuzulassen. Hinzu kommt der Kauf der Kfz-Kennzeichen, für den viele Fahrer direkt auf die Schilderbuden um die Ecke zurückgreifen. Diese nutzen ihren guten Standort allerdings mit oft horrenden Preisen von 35 Euro und mehr aus. Hier wurde nun im Internet schon eine passende Alternative geschaffen, über die allerdings bislang nur zwei Prozent der Verbraucher Bescheid wissen. Denn unter Kennzeichen.Express ist es schon für rund sechs Euro möglich, ein Paar neuer Kennzeichen für den Wagen anzufordern, die etwa einen Werktag nach der Bezahlung eintreffen. Das Autokennzeichen bestellen könnte so weitere Vorteile für die Autofahrer schaffen.


KFZ Kennezichen fürs AutoDas Wunschkennzeichen im Web

In manchen Landkreisen konnten schon in den vergangenen Jahren die ersten Vorboten der einsetzenden Digitalisierung in diesem Bereich beobachtet werden. So war es möglich, das eigene Wunschkennzeichen direkt über das Internet zu reservieren. Ein zentraler Arbeitsschritt auf dem Amt, der in der Vergangenheit noch viel Zeit in Anspruch nahm, ließ sich so ganz gezielt verlagern.

Gleichzeitig steigerten sich die Einnahmen der Landkreise, welche sich die Verteilung von Wunschkennzeichen immer besser bezahlen lassen. Die technischen Möglichkeiten, die für eine komplette Auslagerung des Prozesses ins Internet notwendig wäre, sind also schon einmal vorhanden.


Das i-Kfz-Projekt

Die Bundesregierung rief vor einiger Zeit das Projekt i-Kfz aus. Mit diesem soll es gelingen, für die Zukunft die Zulassung eines Fahrzeugs über seinen kompletten Lebenszyklus im Internet zugänglich zu machen. Selbst der Online-Kauf könnte so sicherer werden. Dies bedeutet, dass sich der Besuch auf dem Amt in diesem Fall komplett überflüssig machen würde. In der Folge wäre deutlich weniger Personal notwendig, was wiederum die Kosten deutlich reduzieren könnte. Dieses Ziel soll noch im Laufe des Jahres 2018 erreicht werden und zählt zu den ehrgeizigsten in ganz Europa. Denn selbst Abbuchungen der Autoversicherungen könnten so eingebunden werden. Allerdings sollen die Fahrer weiterhin Gelegenheit bekommen, die Zulassung auch auf einem Amt durchzuführen. Eine gänzliche Ablösung steht daher vorerst nicht in Aussicht.

Weiterhin zeigen sich klare zeitliche Vorteile bei einer Digitalisierung dieses Prozesses. Denn Fahrer wären nicht mehr dazu gezwungen, sich an die strikten Öffnungszeiten der Ämter zu halten. Die Zeiten, in denen es notwendig war, eigens einen Tag Urlaub anzumelden, um eine Zulassung durchzuführen, könnten so schon bald der Vergangenheit angehören. Es steckt also viel Potential in dieser Entwicklung, bei der viele gespannt sind, wie sie gelingen wird.


Fazit

Schon seit Jahrzehnten waren die Abläufe bei der Zulassung eines Fahrzeugs weitgehend gleich. Umso mehr ist es zu begrüßen, dass schon bald mehr Komfort Einzug in diesen Prozess halten soll. Darin liegt die Chance, praktische Vorteile im Bereich der Behörden zu erreichen. Zugleich könnten die Verantwortlichen darüber nachdenken, den Fahrern von Fahrzeugen mit Autogas oder Strom zusätzliche Anreize zu bieten und sie zuerst am neuen System teilhaben zu lassen. Neben den zahlreichen Antworten und Ansätzen, die schon gefunden sind, gibt es bis zum Start des Projekts im Jahr 2018 aber auch noch viele Fragen, die es zu klären gilt.

Foto: © pixabay.com - blickpixel (CC0 Public Domain)