Das Wunsch-Auto der Zukunft
sup. - Worauf kommt’s beim Auto an? Leistung und Geschwindigkeit, Ausstattung und Optik? Nein, diese Merkmale beeinflussen zwar nach wie vor die Kaufentscheidung, aber meistens müssen sie sich heute einem anderen Faktor unterordnen: Das Kostenbewusstsein der Verbraucher hat inzwischen auch der Deutschen liebstes Spielzeug erreicht. Bei einer Umfrage zum „Auto des 21. Jahrhunderts“ wurde der Begriff „Sparsam“ am häufigsten genannt. Mit 73 Prozent messen damit rund dreimal so viele Menschen dieser Eigenschaft Bedeutung zu wie etwa der Sportlichkeit eines Fahrzeugs, die nur auf eine Quote von 24 Prozent bei der Befragung kommt. Sicherheit, Qualität, gute Verarbeitung und Bequemlichkeit sind weitere Qualitätskriterien, wenn es um die künftigen Fahrzeuge geht. Prestigemerkmale wie „Modern“, „Anerkannt“ und „Erlebnisreich“ landen dagegen abgeschlagen am unteren Ende der Skala, mit Nennungen von jeweils weniger als 15 Prozent.
Nach Einschätzung des BAT Freizeit-Forschungsinstituts, das die Studie durchführte, spiegelt sich in diesen Ergebnissen eine Wandlung des Autos vom Statussymbol und Erlebnismobil zum praktischen Spar-Utensil: „Das Auto des 21. Jahrhunderts muss in erster Linie sparsam, sicher und solide sein. Beim Schielen auf den Preis sind die Autofahrer aber nicht bereit, Abstriche bei der Sicherheit zu machen“, so Prof. Horst W. Opaschowski, der Leiter des Instituts.
Preisbewusstes fahren
Die Untersuchungsergebnisse decken sich mit einer weiteren statistischen Beobachtung: Die Deutschen tanken weniger und sie tanken günstiger. Nach Angaben des Mineralöl-Wirtschaftsverbandes (MWV) wurden im ersten Halbjahr 2005 rund fünf Prozent weniger Ottokraftstoff als im entsprechenden Vorjahreszeitraum abgesetzt. Den Hauptanteil an dieser Entwicklung hat das teure Super Plus, dass alleine für fast 14 Prozent Rückgang verantwortlich ist. Und schon seit längerem werden steigende Zulassungszahlen gerade bei den verbrauchsarmen Kfz-Modellen registriert. Eine Entwicklung, auf die auch die Hersteller mit spritsparenden Technologien reagieren: Der durchschnittliche Verbrauch der Neufahrzeuge ist seit Anfang der neunziger Jahre um zwei Liter gesunken.
Dass es sogar noch effizientere Möglichkeiten gibt, dem Auto-Kriterium „Sparsam“ näher zu kommen, zeigt ein Blick ins europäische Ausland: Dort setzen mittlerweile mehr als 3,5 Millionen preisbewusste Kfz-Besitzer auf die Antriebsvariante Autogas, also die mobile Energie Flüssiggas. Auch in Deutschland profitiert dieser alternative Kraftstoff von der neuen Sparsamkeit im Straßenverkehr: Weil Autogas mit einer reduzierten Mineralölsteuer belegt ist, liegen die Literpreise mehr als 50 Prozent unter denen von Benzin. „Allein dadurch, dass Autogas wesentlich billiger ist, kann sich die Umrüstung auf Autogasbetrieb rechnen. Wirtschaftliche Vorteile ergeben sich vor allem bei Vielfahrern und Besitzern von Fahrzeugen mit einem hohen Benzinverbrauch“, so die Empfehlung des ADAC. Die 73 Prozent aller Deutschen, die in sparsamen Autos das vernünftigste Zukunftsmodell sehen, sollten deshalb durchaus einen Umstieg auf Autogas in Betracht ziehen. Preiswerter ist motorisierte Mobilität ohne Komfort-Einschränkungen derzeit nicht zu bekommen.
Quelle/Grafik: Supress