Kein Einfahrt-Verbot für Gasfahrzeuge!

sup. - Moderne Kassenautomaten, übersichtliche Ausschilderung, helle Ausleuchtung, kompetenter Service: Das Erscheinungsbild zahlreicher Parkhäuser und Tiefgaragen hat sich in den letzten Jahren grundlegend gewandelt. Aus dunklen, angsteinflößenden Labyrinthen sind vielfach Dienstleistungs-Zentren rund ums Auto mit freundlicher Atmosphäre geworden. Bisweilen hat sich allerdings bis heute ein Relikt aus alten Zeiten erhalten, selbst bei manchen aufwändig modernisierten Tiefgaragen: Ein Verbotsschild an der Einfahrt untersagt das Abstellen „druckgasbetriebener Fahrzeuge“. Dieses Verbot betraft Erdgas- und Flüssiggas-Fahrzeuge, die heute als besonders schadstoffarme und zukunftweisende Kraftstoff-Varianten gelten und vom Staat durch eine Reduzierung der Mineralölsteuer ausdrücklich gefördert werden.

Die hartnäckig überdauernden Verbotsschilder sind auf mangelhafte Information oder zögerliche Umsetzung zurückzuführen. Denn bei dem Einfahrt-Stopp handelt es sich um eine Maßnahme aus den siebziger Jahren, die mittlerweile keinen juristischen oder sicherheitstechnischen Hintergrund mehr hat. Bereits im Jahr 1988 wurde die heute bundesweit gültige „Muster-Garagenverordnung“ verabschiedet, die Gasfahrzeugen ohne jede Einschränkung grünes Licht für die Einfahrt in Tiefgaragen gibt. Diese Regelung war schon damals das Ergebnis einer technischen Entwicklung, die dazu geführt hat, dass der Sicherheitsstandard von Gasfahrzeugen als mindestens ebenso hoch eingestuft wurde wie der von Benzinern. Inzwischen wurde die Muster-Garagenverordnung von allen Bundesländern in Landesrecht umgesetzt, so dass es auch keine regionalen Hindernisse beim Parken mehr geben dürfte. Und dies gilt – obwohl häufig anders dargestellt – grundsätzlich auch für die flüssiggasbetriebenen, so genannten Autogas-Fahrzeuge. In Ländern wie Italien, den Niederlanden oder Polen gehören solche Fahrzeuge übrigens längst zum alltäglichen Straßenbild. Und in Deutschland sollten die überholten Verbotsschilder an Garagen endlich aus dem Straßenbild verschwinden, damit auch hier der wichtige Schritt hin zu schadstoffarmen Kraftstoff-Alternativen nicht unnötig blockiert wird.


Quelle: Supress