Elektrofahrzeuge erfreuen sich seit Jahren einiger Beliebtheit. Dies hat mehrere Gründe: Zum einen gibt es diejenigen, die an Elektromobilität glauben und ihren Beitrag zum Umweltschutz beitragen wollen. Zum anderen gibt es die Personen, die sich von den üppigen finanziellen Anreizen locken lassen. Von letzteren kommt nun ein weiterer hinzu. Die sogenannte THG-Quote (Treibhausgasminderungsquote) ermöglicht es den Besitzern mit ihrem Elektroauto Geld zu verdienen. Die neue Regelung hierzu tritt 2022 in Kraft.



Was bewirkt die THG-Quote?

Die THG-Quote ist ein marktbasiertes Klimaschutzinstrument, das helfen soll, schädliche Treibhausgase zu reduzieren. Dies geschieht dadurch, dass CO2 produzierende Unternehmen dazu verpflichtet werden, die CO2 Produktion auszugleichen. Werden die Überproduktionen von schädlichen Treibhausgasen nicht ausgeglichen, fallen Strafzahlungen für die betroffenen Unternehmen an. Im Falle von Mineralölkonzernen und Tankstellen kann die Quote beispielsweise durch die Errichtung von Elektroladesäulen an den Tankstellen verringert oder eben dadurch, dass Anteile der THG-Quote zugekauft werden.

Die THG-Quote arbeitet also in zwei Richtungen, um den Klimaschutz effektiv voranzubringen: Fahrer von Elektroautos können mit ihrem Elektroauto Geld verdienen und das Bereitstellen von klimaschädlichen Treibstoffen wird für die Produzenten und somit auch den Endverbraucher teurer. Unter dem Strich ergibt dies klar einen Vorteil für die Elektromobilität.

Wie kann man mit der THG-Quote Geld verdienen?

Neben der Errichtung von Elektroladesäulen können Unternehmen ihre THG-Quote aufbessern, indem sie eingespartes CO2 von anderen Personen kaufen. Da Strom seit 2019 als emmissionsarmer und umweltfreundlicher Kraftstoff eingestuft ist, können die Unternehmen Privatpersonen oder auch anderen Unternehmen, die auf Elektromobilität setzen, das eingesparte CO2 abkaufen. Da es ein ziemliches Durcheinander wäre, wenn große Konzerne von vielen einzelnen Personen die THG-Quoten kaufen würde, findet man im Internet mittlerweile einige Plattformen, die diesen Handel übernehmen (beispielsweise "Quotlix"). Der Vorgang an sich ist simpel. Nachdem man sich auf der jeweiligen Plattform mit Namen und Adresse registriert hat, muss man noch ein Foto von seinem Fahrzeugschein hochladen und einige wenige Fragen beantworten. Zum Schluss gibt man noch eine Bankverbindung an und schon ist man bereit, um mit dem Elektroauto Geld zu verdienen. Zum Auszahlungszeitpunkt wird das Geld ganz bequem auf das eigene Konto überwiesen und man kann frei darüber verfügen. In den meisten Fällen wird die Auszahlung auch steuerfrei sein. Genauere Auskünfte hierüber kann ein Steuerberater geben. Wichtig zu wissen ist außerdem, dass ausschließlich reine Elektrofahrzeuge gefördert werden. Hybridfahrer können von diesem Vorteil nicht profitieren.

Wie hoch ist die Auszahlung für die THG-Quote?

Die genaue Höhe der Förderung ist noch nicht raus. Experten gehen davon aus, dass die Auszahlung zwischen 100 Euro und 150 Euro liegen wird. Für große Elektroautos kann die Quote mitunter noch deutlich höher ausfallen. Es wird zwar nicht unterschieden zwischen Kleinwagen und SUV, jedoch wird ein Unterschied gemacht zwischen Personenkraftwagen, Transporter oder Elektrobus. Je größer das Fahrzeug ist, desto höher dürfte auch die Auszahlung ausfallen. Ebenfalls ist noch nicht genau geklärt, wann die Quote ausgezahlt wird. Eine Förderung ist nach aktuellem Stand noch bis circa 2030 geplant. Experten gehen davon aus, dass die Quote auch hier in Zukunft noch weiter steigen und somit stetig einen Zusatzverdienst in die Kassen der Elektroautofahrer spülen wird.

Fazit

Wer mit dem Elektroauto Geld verdienen möchte, hat mit der THG-Quote eine einfache Lösung gefunden. Die Registrierung ist in wenigen Schritten abgeschlossen und schon erhält man jedes Jahr die THG-Quoten Prämie. Man muss lediglich jährlich nachweisen, dass man noch im Besitz des Fahrzeuges ist. Ob das Fahrzeug dabei geleast oder gekauft ist spielt keine Rolle, solange man der eingetragene Halter ist.

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