Fahrer von autogasbetriebenen Fahrzeugen sind verunsichert: Seit dem tragischen Unfall in Schleswig-Holstein Mitte August 2014 ist die Diskussion um die Sicherheit von Autos mit Gastanks neu entfacht. Im Kreis Segeberg kam es bei einem zuvor verunglückten Gasauto zu einer Explosion, Feuerwehrleute wurden teilweise schwer verletzt. Von Experten werden Gasautos weiterhin als sicher erklärt.
Wie beim Nachrichtenmagazin „Focus Online“ berichtet wurde, war ein gasbetriebener Ford Focus nach dem Aufprall auf einen Baum in Brand geraten. Der Fahrer kam bei dem Unfall ums Leben. Bei den Löscharbeiten explodierte der Wagen unerwartet und verletzte zehn Feuerwehrleute. “Dabei erlitten zehn Feuerwehrleute zum Teil schwerste Brandverletzungen im Gesicht und an den Händen.“, so Focus Online. Verhängnisvoll war bei diesem Vorfall, dass das Fahrzeug nicht als autogasbetriebenes Modell gekennzeichnet war. Für die Feuerwehrleute war die Explosion daher nicht vorhersehbar. Medienberichten zufolge soll es sich außerdem um ein Fahrzeug gehandelt haben, dessen Umrüstung auf Autogas nicht autorisiert war. Der Fachbetrieb, der den Umbau vorgenommen hat, soll vom Hersteller nicht autorisiert gewesen sein.
Zwar gestaltet es sich bei derartigen Fällen überaus kompliziert die tatsächliche Ursache zu ermitteln und glücklicherweise sind derartige Unfälle selten, jedoch sind Autofahrer gut beraten, nicht am Umbau zu sparen. Der TÜV-Süd empfiehlt grundsätzlich die Umbau-Variante zu wählen, die für das entsprechende Fahrzeugmodell am besten geeignet ist. Die Kosten sollten dabei nicht im Vordergrund stehen. Wie hoch die Investition ist, wurde hier bei autogas-boerse.de bereits erörtert.
Auf der Suche nach autorisierten Fachbetrieben für die Umrüstung auf Autogas können Onlineportale wie industrystock.de behilflich sein. Dort wurden entsprechende Unternehmen, die für die Installation, Wartung und Reparatur von Gasanlagen infrage kommen regionsübergreifend in einem übersichtlichen Verzeichnis zusammengestellt. Nach dem Umbau sollten die Wartungsintervalle streng eingehalten werden. Eine Gasanlagenuntersuchung ist darüberhinaus alle zwei Jahre vorgeschrieben.
Ist die Sicherheit noch gegeben?
Pkw, die mit Erdgas betrieben werden oder mit LPG- sowie Autogastanks ausgestattet sind, werden unter dem Sammelbegriff Gasautos geführt. Aufgrund von Brand- und Crashtests beurteilen Experten beide Varianten als sicher. Eine Ausnahme bildet die Nachrüstvariante. Hierbei ist anzumerken, dass Tanks mit Flüssiggas sicherer sind als Benziner. Voraussetzung hierfür ist, dass der Einbau ordnungsgemäß abläuft. Sämtliche Sicherheitsbestimmungen der EU-weiten Verordnung, die bereits seit 2003 gilt, müssen gewährleistet sein. Darunter Beispielswiese Sicherheitsventile, wozu hier Bilder und detaillierte Informationen zusammengestellt wurden. Diese Ventile stellen sicher, dass Gas wenn nötig kontrolliert entweichen kann und Überdruck abgebaut wird. Mit diesen Ventilen sollen Explosionen vermieden werden. Bei Tests des ADAC mit künstlich gelegtem Feuer funktionierten die Sicherheitsventile uneingeschränkt. Das Gas brannte durch das kontrollierte Entweichen ab, ohne zu explodieren. Sowohl LPG als auch CNG Gasanlagen gelten nach Expertenmeinung als sicher, selbst bei Unfällen. In der Regel sind nicht ordnungsgemäße Umbauten für Explosionen und anderweitige Vorfälle verantwortlich.